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Maui 28 Line Array System 1. Erfahrungsbericht
Wed 12 Sep 12 @ 4:46 pm
Ich erspare Euch die ganzen technischen Einzelheiten wie Frequenzbereich und dergleichen, das kann man alles auf der Homepage von LD Systems nachlesen http://www.ld-systems.com/356-0-ld-maui28-schwarz.html oder hier in einen sehr guten Testbericht http://www.amazona.de/index.php?page=26&file=2&article_id=3665.Nun meine Eindrücke: Es sei gleich am Anfang erwähnt, dass ich mir die Maui nicht für eine Sporthallenbeschallung, Oktoberfestzeltfeier oder einer Bum Bum Techno oder Ballermann Party angeschafft habe, sondern für kleinere Gigs in Fashionstores, Galerien oder kleineren Locations mit wenig Stellfläche. Das sind meine Prioritäten und danach beurteile ich dieses System. Aufgrund des Angebots für die Maui 28 einschliesslich der Bags für den Sub und die Säulen sowie 2x 10 Meter XLR Kabel für 929.- Euro hab ich mich erweichen lassen
Eins vorneweg...die Maui ist die kompakt PA in Reinform.
Laptop, Kontrollercase, PA System und Kabel.....und fertig ist die Laube und im Kofferraum noch massig Platz für Licht und Zubehör. Dabei ist die Rückbank noch nicht mal umgeklappt.
Das ist die komplette Anlage, sauber verstaut in den jeweiligen Bags. Handlicher geht es nicht.
Die Arrays sind ordentlich und sicher verpackt in der Tragetasche, die Steckkontakte mit passgenauem Schutz gesichert. Angesichts der 3,6 Kilo pro Alu-Säule, nicht schwerer als eine Sporttasche nach dem Fußballtraining. Der Bag für den Sub hat seitliche Laschen, über die man direkt an die Griffschalen am Gehäuse drankommt. Die erfreulichen 29 Kilo des Subs lassen dabei über manche Treppenstufe hinwegsehen.
Die Anschlüsse am Sub sind eindeutig, und auch die Bezeichnungen an den Säulen sind idiotensicher und lassen keinen Spielraum für Verwechslungen oder falschem Aufbau. Und nun einer der Riesenvorteile des System. Die gesamte PA ist in 3 Minuten aufgebaut !!! Schneller, einfacher und besser geht es nicht. Die beiden XLR angeschlossen und die Anlage ist sofort betriebsbereit....1+ dafür.
Die Bedienelemente des Subs sind sinnig angeordent und von oben zugänglich. So soll es sein.
An der Rückseite des Subs sind neben den XLR Eingängen noch ein Line Ausgangspaar für eine eventuelle Weiterverarbeitung des Signals. Die Anlage ist passiv gekühl, deshalb gibt es keine störenden Lüftergeräusche und kein Verschmutzen der Lüftergitters. Während dem Betrieb werden die Kühlrippen der Enstufe gut warm, was das System aber wenig beieindruckt oder irritiert, denn dafür wurde es gebaut. Positiv fällt ebenfalls auf, dass die Kaltgerätekupplung des Zuleitungskabels über einen Verriegelungsschutz verfügt, so dass ein versehentliches Ausstecken der PA am Subwoofer verhindert wird. Zusätzlich finden sich noch 2 Chinch Eingänge im oberen Bereich der Hinterseite. Hier lässt sich zur Not auch mal schnell ein CD oder MP3 Player anschliessen. In Kombination mit einem kleinen Mischpult taugt die Maui dann auch für Präsentationen oder Vorträge.
Hier nun die Anlage, die im ganzen knapp 2.10 misst, komplett aufgebaut. In den Säulen befinden sich insgesamt 16 Membranlautsprecher, im Kopf er obersten Säule noch zusätzlich ein Hochtontreiberhorn. So sind Stimmen und helle Töne über die Gäste hinweg auch noch in 20 Meter Entfernung gut zu verstehen.
Als Referenzobjekt diente eine Schulmensa mit ca. 210qm Fläche und ca. 4.50 Raumhöhe. Der Saal war leer, aber zumindest komplett bestuhlt. Der erste Eindruck beim Soundtest war etwas entäuschend, habe aber sehr schnell herausgefunden, dass korrekte Einstellungen des Gain am Kontroller sowie der Leistungsregler am Sub, unbedingt erforderlich sind. Nach etwas Feintuning war der Sound schon deutlich besser.
Es ist natürlich sehr gewöhnungsbedürftig, eine Beschallung von nur einem Punkt des Raumes aus zu sehen und zu hören, wobei einem die Augen den größten Streich spielen. Steht man in einem Abstand ab ca. 6 Metern mit dem Rücken zur Anlage und man wüsste nicht, dass es sich um eine Tonsäule handelt, ist die Irritation ohne Sichtkontakt zur PA wesentlich geringer, zumal die Abstrahlung in den Raum perfekt funtkionert, überall im Raum sehr gut hörbar und das Klangbild immer sehr homogen war. Sogar als das System umgekehr, also in eine Raumecke hinein, anstatt heraus, aufgestellt wurde, war die Abstrahlung der Musik mit 120 Grad über die beiden Wandflächen in den Raum erstaunlich. Der Bass gefühlte 2x stärker. 120 Grad Abstrahlwinkel heisst aber auch, je nach Standort, ist die Abstrahlwirkung so gut, dass in 90% aller Fälle auf zusätzliche Monitorboxen verzichtet werden kann....das macht sich auch positiv im Kofferraum bemerkbar.
Bei dem Duett von James Ingram und Linda Ronstadt " Somewhere out there", Rogers Ciccero`s " In diesem Moment " oder Enya`s " Only Time " waren die Stimmen und Instrumente sehr transparent und präsent, man hätte schwören können, sogar noch die Atemgeräusche der Interpreten hören zu können. Kenny Chesney`s Ballade " You Had Me From Hello " war ausgewogen und dennoch markant, fast jedes einzelne Instrument zählbar. House, Techno, Rock, Pop oder Auszüge aus den aktuellen Charts wurden von der Maui ebenso bereitwillig wie problemlos abgearbeitet. Erst die "Basskiller" wie Sweet Dreams von den Eurythmics, Theme from S`Express oder Harold Faltemeier`s Axel F. trieb die Maui an die Grenzen. Die Mitten und Höhen haben alle Leistungsreserven der Welt, meine Ohren Surren jetzt noch von der Lautstärke die bei gerade mal 60% lag, aber die separat einstellbare Leistung des Subs Bedarf größten Fingerspitzengefühles damit er bei einem Schalldruck jenseits der 80db nicht zum klopfen anfängt. Da kommt wohl auch der 2x8 Zöller in V-Anordnung etwas ins Schwitzen. Aber für Monsterbeschallungen ist die Maui auch nicht gedacht. Ihr können spielt diese Anlage bei kleineren VA`s um die 100-150qm/ Personen aus, also eher die Hochzeit in lustiger Atmosphäre oder die 30er Party, als der Abi Abschlussball bei dem auch noch der letzte Partysüchtige am Eingang sich mit dem Bass die Haare fönen kann. Die Maui ( die es übringends auch im stylischen Weiss gibt) ist eine kompakte PA, die über genügend Power und Druck für kleinere bis mittlere Veranstaltungen verfügt. Das Transport und Aufbaukonzept ist einigartig und für mich nicht zu übertreffen. Highpower Leistung brauche ich von der Maui nicht, sollte diesbezüglich Bedarf vorhanden sein, stehen mir 6 Fullrange Boxen 15" mit den dazugehörigen Subs zur Verfügung. Die Maui ist eine kleine, feine Anlage die auch in Lounges, kleinen Clubs oder Bars eine schicke Figur macht.
Zum Schluss noch für alle diejenigen, die es sich eventuell doch nicht verkneifen können Ihre Weisheiten nachzuschieben:
Es gibt natürlich viele PA`s die besser sind als die Maui 28. Aber hätte ich z.B. eine HK Audio Lucas Alpha benötigt, hätte ich mir diese gekauft !!
Die Maui ist für meine Bedürfnisse/ Einsatzgebiete der entsprechenden VA`s am besten geeignet und passt im Preis Leistungsverhälniss. Basta !!!
Ich hatte leider noch nicht das Vergnügen die Bose L1 zu hören, aber da dieses System fast doppelt so teuer wie die Maui 28 sein soll, gehe ich auch davon aus, dass die Bose besser ist. Der Straßenpreis für die Maui liegt ohne Bags bei ca. 880.- bis 920.- Euro.
Eine ebenfalls gute PA mit mehr Druck vor allem im Bass, ist die Dave 15G2 die preislich ähnlich liegt ( allerdings ohne Stative) aber in mein Konzept genau wegen der zusätzlichen Stative und des 46 Kg Subs nicht gepasst hat. Für mich ist die Maui 28 ein optimaler Kompromiss zwischen einem super einfachen Aufbau, Verkabelungs- und Transportsystem bei vergleichbar gutem Sound. Und genau in dieser Sparte ist die Maui nicht zu toppen....ausser mit einem 2. Maui-System ...dann hätten wir auch optischer Weise....."stereo"..
Kleiner Nachtrag:
Den SUB der Maui 28 lässt sich auch ohne die beiden Hochtonsäulen hervorragend als externer Sub verwenden...!!!!
Update 2.0:
Die Maui 28 hat inzwischen einen Zwillingsbruder bekommen und somit ist das System jetzt perfekt...!!!
Der beim Betrieb eines Single-Array-System oft bemängelte "Stereoeffekt" ist komplett kompensiert und überzeugt nun mit einem enormen Volumen. Als bester Vergleich fällt mir klanglich dazu spontan ein übergroßes HiFi-System ein, das jetzt mit seiner gesamten Klangfülle und Stereospektrum, den Zuhörer überrollt. Getestet wurde dies an der schon erwähnten Location, allerdings mit nun je einem Arraysystem in jeder Ecke der Mensa, mit einem Abstand von je ca. 6 Meter, also ca. 12 Meter Spannweite insgesamt. Da die Anlage nun mit 2 obenliegenden Hochtontreibern in den Raum drückt, sah ich mich gezwungen die Mitten um ca. 15% rauszunehmen, da der Klang fast zu hell und unnatürlich klar erscheint. Die 2x Doppel 8 Zoll Sub´s hämmern kräftig in den Raum und müssen sich jetzt auch nicht mehr vor Ihren "großen" Brüdern, z.B. der Dave 15 oder der Stinger-Serie, verstecken. Neben den schon einmal getesteten Tracks, hab ich mich zusäztlich noch für eine Flac aus dem Soundtrack Rain Man, "Leaving Wallbroock" von Hanz Zimmer entschieden, da diese neben einem sehr tiefen und kräftigen Bass auch einen großen Range im oberen und mittleren Frequenzbereich hat, und der Track sehr gekonnt, im Wechselspiel mit den beiden Stereokanälen jongliert. Was soll ich sagen....mit einem seligen Grinsen auf dem Gesicht nahm ich das Ergebniss wohlwollend zu Kenntniss. Damit will ich es auch belassen, denn als was nötig war, wurde gesagt.
Vielen Dank für´s Lesen...;-)






