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Forum: German Forum

Topic: Analog Mixen

Dieses Thema ist veraltet und kann veraltete oder falsche Informationen enthalten.

Hallo ich habe mir als neues Hobby vorgenommen Musik (House, Elektro, EDM, also mit BPM um die 128) zu mixen und stehe jetzt vor eine Frage, die mir kein Tutorial etc. beantworten konnte und daher frage ich hier. (Ich habe die vielen aber dafür kleinen Fragen nachfolgend nummeriert um Euch das Beantworten zu vereinfachen)

Also: Ich habe kein Problem zu verstehen was Grundlagen wie BPM sind, wie man Songs beatmatcht oder was sogenannte "Sync-Button-Fakers" sind ;-D
Als purer Anfänger habe ich noch kein EQ daher benutze ich noch den Sync Button in der VDJ-Software, da die Pitch-Regler mit der Maus einzustellen einfach ein Unding ist und soetwas zu Üben eh am Sinn vorbei ist, da ich es später (wenn ich mein EQ habe) nicht mehr machen würde.
Daher helfen mir all die Tutorials nicht weiter, da all die Grundlagen immer wieder wiederholt werden, aber so feine Details komplett überflogen werden.

Und zwar ist mein Problem, das Timing beim analog Mixen! Man beatmatcht die Songs ja nicht einfach nur und zieht dann den Crossfader an einer willkürlichen Stelle rüber, sondern muss gucken wann am Ende des ersten Songs eine passende Stelle (z.B. ein Build-Up) kommt und wo beim zweiten Song am Anfang einer ist.
Legt man diese beiden Build-Ups übereinander, kann man die Songs an der entsprechenden Stelle mixen.

Mit Virtual DJ ist das kein Problem, da ich oben im Programm die Waveforms von den Songs sehen kann und dann die entsprechenden Stellen übereinander lege (Crossfader noch beim ersten Song). Dann lasse ich den zweiten Song schon mitlaufen, beatmatche und ziehe dann im richtigen Moment den Crossfader (den Songs entsprechend) langsam oder schnell rüber.

Aber viele bzw. alle machen es anders. Insbesondere beim analogen Mixen. Und zwar zählen sie eine gewisse Anzahl an Beats beim zweiten Song vor der Stelle rückwärts, bei der sie die Songs mixen wollen und setzen da einen Cue Point hin.
[Dazu schonmal zwei Zwischenfragen: Ist diese Anzahl der Beats beliebig? Also könnte ich einfach 32 Beats zurückzählen und sagen, hier soll mein Cue Point sein? (1)
Ist diese Anzahl immer gleich oder von Song zu Song verschieden? (2)]
Wie dem auch sei, danach zählen sie beim ersten Song die gleiche Anzahl an Beats (ausgehend von der Stelle, an der sie mixen wollen), ebenfalls rückwärts und setzen auch da einen Cue Point hin (oder auch nicht, korrigiert mich, falls etwas keinen Sinn ergibt - blicke bei dieser Methode nicht ganz durch). Durch diese Markierungen können sie dann ja sehen, wo sie den zweiten Song anspielen müssen.

Ist das nicht viel zu umständlich? Zählen die Djs wirklich während im Club die Musik läuft zu jeden einzelnem Song die Beats um zu gucken, wann sie welchen Song anspielen sollen/können? (3)
Oder machen sie all diese Prozedur vor einem Gig zu Hause und haben dann eine feste Playlist, die sie dann schon vorher geplant haben? (4) Wenn ja, wie wollen sie dann spontan Gastwünsche einbauen? Denn wenn der Wunschsong zwar an das Ende irgendeines Songs aus der Playlist passt, aber sein Ende nicht zum eigentlich darauffolgendem Song, wie klappt das dann? Dann muss man ja doch während des Gigs irgendwelche Beats abzählen.

Dann versteh ich auch nicht, wie dieses System mit dem Zählen funktionieren soll, falls man mal einen Beat verpasst, wo man den zweiten Song hätte anspielen sollen. Wie findet man dann schnell die richtige Stelle, wo der zweite Song hin muss? Ich stelle mir das nämlich gar nicht so einfach vor, wenn man zu einem Beat den richtigen Beat im anderen Song suchen muss, während einer der beiden Songs läuft. Und wenn man es nicht schafft, ist der Mix ja komplett zerstört.

Hoffe Ihr könnt mein Problem nachvollziehen und mir weiter helfen und ich würde mich wirklich über hilfreiche Antworten. Insbesondere auf die, die ein wenig ausführlicher sind als „Ja“ und „Nein“, weil ich davon eigentlich gar nichts hätte :-D
 

geposted Mon 08 Dec 14 @ 9:32 am
RobRoyPRO InfinitySenior staffMember since 2012
Schwierig auf deine ganzen Fragen detailliert einzugehen.
Ich versuch es mal so:
Damit man sich auf den Sets leichter tut, verwenden eben viele eine Software.
Von manchen "großen DJ´s" ganz zu schweigen.
Diese verwenden entweder schon vorgemixte Tapes oder kennen Ihre Playlist in und auswendig.
Da sind wir auch schon beim Thema. Keinen kann dich in der grauen Theorie lehren, wie mach "richtig" mixt.
Ein natürliches Rhytmusverständiss sollte Grundvoraussetzung sein. Der Rest ist üben, üben, üben......
Mit bei den meisten Tracks solltest du eigentlich mit dem 4/4 Beat klarkommen.
Nun... wie gesagt... die Kenntniss der Tracks ist ebenso Grundvoraussetzung. Die richtige Stelle für den Übergang findest/ suchst du i.d.R. beim Prelistening.
Jeder DJ entwickelt dabei seinen eigenen Style wie er die Tracks mixt. Oft entstehen aus spontanen Experimenten die besten Mixes :-)
Schau zu dass die Beats synchron laufen ( das Gehör ist durch nichts zu ersetzen) und wähle dann die Übergangsart ( Break, Backspin, slow Transition, Loop out ect.) oder was dich sonst anmacht an der richtigen Stelle. Extended Versions können da am Anfang sehr hilfreich sein, da man beim Outro in ruhe den Übergang faden kann. Ebenso ist es an einer leisen Stelle oder bei einem Cut möglich. Natürlich kann man auch die Takte ewig zählen bis du weisst wann du mixen sollst, aber ehrlich... das macht fast keiner...;-)

greetz
rob
 

geposted Mon 08 Dec 14 @ 9:53 am
Also beim analogen Mixen (Turntables) gehe ich einfach nach Gehör und den 1.Beat,
den mixe ich meistens immer auf den letzen Beat des vorherigen Titels,schubse und bremse und gleiche dann an.
Also Bassdrum von Platte 1 auf Bassdrum von Platte 2 setzen und dann angleichen.Den pitchfader bewege ich meistens so zwischen 2-3% und höre dann wieder rein und gleiche wieder an
Beim Doppel-CD-Player mache ich das wieder anders,da betätige ich die Cuetaste im Beat des laufenden Titels und gleiche dann an.
Mit DJ-Software finde ich das noch etwas besser und leichter da man da auch visuell schauen kann wo die Beats sind,meistens drehe ich zum 1.Beat und drücke dann die Cuetaste wenn der letzte Beat vom vorherigen Titel da ist,kurzer Schubs mit Maus oder Jogwheel vom Midicontroller und dann angleichen oder auch mit Sync-Button (geht schneller)angleichen.
Niemals Titel nehmen die mehr wie 8-10% auseinanderliegen,das habe ich mir so angewöhnt,wenn du Mastertempo hast ist das ja kein Problem,aber ohne hast du den Micky Maus Effekt.
Mit dem EQ (Low,Middle,High) mixen mache ich nur ganz ganz selten,am besten sind dazu EQ die die Frequenzen ganz Killen können auch Kill Switches genannt.
Sehr gut ist auch wenn du weisst wie ein Titel aufgebaut ist sprich Arrangement (Intro-1.Breaks-Bridge-2.Break-Outro-),also woraus er sich zusammensetzt,meistens mixt man nach dem 2.Break oder aber Intro und Outro miteinander.
Versuche es zuerst mit dem Maxiversionen der Lieder,die Radio-Edits sind am Anfang schwerer zu mixen,oder wechsele auch mal ab.
Die meisten auf den Partys wollen die Lieder so hören wie sie sie aus dem Radio kennen,da sind dann meistens keine Mixkünste gefragt,aber einige wollen aber auch speziell gemixte Lieder hören,dann ist es wieder mehr wie in der Disco oder im Club (Clubdance).
Es kommt immer anders an,aber auch das Alter spielt oft ne Rolle dabei.

Vorgefertigte Playlist nutze ich sowieso nie,jede Party ,Fete Feier ist bei mir anders,frage im Vorfeld schon den gastgeber was er so hören möchte,aber ich lese auch immer die Leute (read the Crowd) ,beobachte deren Verhalten,etc. und anhand deren die da sind suche ich mir die passenden Titel raus,bis jetzt hat das immer ganz gut hingehauen.

Ich bin Mobil unterwegs da hat man dann ein ganz anderes Musikarchiv auch teilweise Speziell mit anderen Genren als wie die Disco oder der Club oder eben andere Mobile DJ`s.
Ich habe auch spezielle Genres im Angebot die keiner so in meiner näheren Umgebung anbietet,dadurch hat man dann auch schonmal den ein oder anderen Auftrag an Land gezogen.
Musikwünsche erfülle ich natürlich auch aber nur dann wenn sie zur gerade gespielten Musik passen,wenn nicht dann etwas später spielen aber nie diese sofort spielen.Auch nicht alle Musikwünsche der Gäste spielen.

Weiss nicht ob du das schon gelesen hast,ist auch sehr hilfreich:
http://www.virtualdj.com/wiki/Grundlagen%20des%20mixens.html


Hoffe konnte dir einigermassen etwas weiterhelfen

mfg,Dirk
 

geposted Mon 08 Dec 14 @ 10:59 am
Schau dir das Video mal an. Da wird Alles sehr gut erklärt und zwar im Detail des Details :-)

https://www.youtube.com/watch?v=jE1TfxQxSP8

Reines Beat Matchen ohne Hilfsmittel wie Laptop oder BPM Anzeige kann man lernen aber nicht von heute auf morgen. siehe Video.
Beatmatching ist aber schwer Genre abhängig. Einen Hip Hop Song mit 90BPM kannst du ohne Tricks kaum mit einem House oder gar Technosong Mixen.
Mische ich ein Tape ab, dann muss ich mich wohl oder übel mit den Songs beschäftigen und zwar im Vorfeld. Cue Points setzen, Key beachten usw.
Dennoch ist das Mixen eines Genres relativ schnell zu erlernen.

Um verschiedene Genre einigermaßen zu Mixen benötigt ein Gespür für Musik. Das kann man leider nur schwer erlernen.
Takte zählen ist sehr hilfreich erfordert aber jede Menge Konzentration. Das ist mir bei einer VA viel zu anstrengend. Ausserdem hat man durch Musikwünsche sehr oft unterschiedliche Genre, die man nur sehr schwer Mixen kann. Wenn du gut Scratchen kannst, dann kannst du mit versch. Scratchtechniken sehr gute Übergänge zaubern.

Des Weiteren kannst du Effekte benutzen um Songs kaum hörbar zu Mixen. Ein harter Cut oder Drop ist auch ein tolles Instrument um zu Mixen. Dazu solltest du aber entweder zählen oder Cue Points setzen.

Ich dachte am Anfang immer auf Teufel komm raus fließende Übergänge schaffen zu müssen. Das ist in einem Club ein Muss aber auf einer Hochzeit oder einem Geburtstag total unnötig. Klar mixt man so lange man sich in einem Genre oder in einer annähernd gleichen BPM Zahl befindet. Interessieren tut das aber keinen. So lange du die Leute mit der Musik bedienst die sie hören wollen ist die Stimmung hoch. Egal ob du einen Übergang verhaust oder nicht.

Rock darfst du nicht mixen... Die Songs wollen die Jungs vom Anfang bis zum Ende. Da rät es sich einfach nur am Ende zu Überblenden.

Ein Vorredner hat das mit dem Cue auf den ersten Beat erwähnt. Diese Technik nutze ich meist, wenn ich mich vor lauter Musikwünschen kaum noch retten kann. Eine aus der Not heraus geborene Technik.

Wichtig ist aber das du die Songs die du spielst einigermaßen kennst, denn das ist schon die halbe Miete.

Gruß
Sascha

 

geposted Mon 08 Dec 14 @ 12:03 pm
Was mir am Anfang 1983 sehr geholfen hat war der Beatcounter Modular 2 von Schütt Elektronik Essen,den habe ich hier immer noch irgentwo rumliegen(in meiner Sammlung) ,auch heute benutze ich den noch manchmal um BPM`s bei Vinly oder CD`s auszumessen,meistens habe ich es auf dem Cover oder Label bzw Aufklebern draufgeschrieben,das alles erinnert mich an die gute alte Zeit mit den Lem DM 82 / Pro Acoustics HQ 7U Mixer + Technics Turntables 1210mkII als ich das Mixen gelernt habe.
Bis auf die 2x Technics und einen Dynacord M1 und SM 8030 habe ich meine Sammlung vollständig,das kommt irgentwann auch noch,aber dauert eben noch was.

Bei Hip Hop habe ich auch heute noch Schwierigkeiten mit dem Mixen,meistens Cut,Scratch oder aber früher auch mal mit dem Micro den Übergang gemacht,heute läuft bei mir sehr selten mal Hip Hop auf einer Party,wenn dann meist nur die alten Sachen wie Kriss Kross,Naught by Nature ,Shinehead,Missy Elliot und MC Hammer,etc.

mfg,Dirk
 

geposted Mon 08 Dec 14 @ 12:38 pm


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